[Rezension] Sue Monk Kidd- Die Bienenhüterin

btb Taschenbuchverlag
352 Seiten
ISBN- 978-3442732814
Klappentext:


Lilys Mutter ist vor zehn Jahren umgekommen. Ihr Vater herrscht wie ein grausamer Rachegott über die inzwischen 14-jährige. Eines Tages flieht Lily aus der bedrückenden Atmosphäre ihres Elternhauses, wandert über die staubigen Straßen der Südstaaten, um ein neues Zuhause zu finden. Sie begegnet wunderbaren Menschen, rettet mit Mut und Klugheit ein Leben und findet bei drei Frauen Unterschlupf, die, wie im Märchen, in großer Eintracht zusammenwohnen. Die drei Schwestern geben dem Mädchen alles, was es braucht: Liebe, Halt, und Geborgenheit. Sie nehmen Lily in ihre Familie auf und weihen sie in die Geheimnisse weiblichen Wissens ein. Lily lernt alles über die Bienenzucht. Sie erfährt, wer ihre Mutter, die sie so schmerzlich vermisst, wirklich war, und sie verliebt sich. Doch eines Tages steht ihr Vater am Gartentor ...

Meine Meinung: 
Gott, was für ein wundervolles Buch! Ich bin selbst Imkerin und war deshalb besonders gespannt; außerdem habe ich von allen Seiten Lobeshymnen zu diesem Roman und dieser Autorin erhalten. Gut dachte ich mir, probierst du es.
Die Handlung bzw. der Weg des Mädchens Lily hat mich zutiefst berührt. Allein dies- wie sie ihren Weg findet, wie sie ihrer Vergangenheit auf die Spur kommt, wie sie ihre Freundin rettet, wie sie ihrem Vater endlich die Stirn bietet, der ihr ihr Leben zur Hölle macht- allein dies alles hätte gereicht, um aus meiner Sicht zum Favoriten zu werden. 
Was die Bienenhüterin zu etwas Besonderem macht sind natürlich die Bienen, die sich wie ein roter Faden durch das ganze Buch ziehen. Die Schwestern bei denen Lily einzieht sind Imkerinnen und machen restlos alles mit Honig- ob es nun Möbelpolitur oder ein Badezusatz ist. Bezaubernd ist die Atmosphäre, in der alles spielt- ein kleines süßes Häuschen in den Südstaaten, umgeben von Wald und Bach und einem Dorf und alles durchdrungen mit Sonnenhitze und dem Duft von Honig und Bienenwachs. Diese Autorin erzählt unglaublich warmherzig von ihren Figuren und ihrem Schicksal, alles ist durchdrungen von Detailverliebtheit, mühevollem Aufbau und Herzensgüte. Man merkt, dass die Autorin ihre Figuren liebt, in jeder Zeit bemerkt man dies. Ich fühlte mich unglaublich wohl in diesem Buch, es war wie eine warme Decke und auch sehr tröstend. Ich könnte es mir sowohl als Seelenstreichler in einer schweren Zeit wie auch als Sommerlektüre sehr gut vorstellen. Faszinierend ist wieviel Wärme die Autorin in diesem Roman unterbringen kann, ohne auch nur einen einzigen Moment kitschig zu werden. Ich bin hin und weg. 

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