[Rezension] Daniela Winterfeld- Der geheime Name

Knaur Verlag
528 Seiten
ISBN- 978-3426511275
Klappentext: 

Rumpelstilzchen wollte das Kind der Königin. Er bekam es nicht. Jahrhunderte später schließt ein anderes Wesen seiner Art einen neuen Pakt - und wird ebenfalls betrogen. Seitdem sucht es unablässig nach dem Kind ... Seit sie denken kann, ist Fina mit ihrer Mutter auf der Flucht. Doch jetzt, mit 19, will sie endlich ein richtiges Zuhause finden und zieht zu ihrer Großmutter, die am Rand eines düsteren Moores lebt. Das Moor fasziniert Fina vom ersten Moment an - genau wie der geheimnisvolle Junge, der dort lebt. Weder Fina noch der Junge ahnen, dass sie beide nur Figuren in einem Spiel sind, das dem betrogenen Wesen endlich seinen Lohn bringen soll ...

Meine Meinung: 

Schon lange lange lange hat mich kein Buch mehr so fesseln können wie diese Märchenadaption. Die Frage die sich stellt, bzw. die im Raum steht: Was wollte Rumpelstilzchen eigentlich mit dem Kind tun, sobald er es hat? Was plant ein Jahrhunderte altes Wesen mit einem Menschenkind?
Dieser Roman gibt eine Antwort auf diese Fragen. Eingebettet ist die Handlung in eine höchst faszinierende Gegend- ein Moor in der Lüneburger Heide. Der Autorin gelingt es die Umgebung derart bildlich zu beschreiben dass man das Gefühl hat, man ist ebenfalls dort. Das habe ich so stark empfunden wie selten zuvor, ich habe mit allen Sinnen an diesem Buch teilgenommen und es hat es sogar geschafft mich dazu zu bringen, die Handlungsorte zu besuchen- und das will schon etwas heißen! Die Autorin hat in diesem Werk Grenzen übertreten, die normalerweise nicht in Märchenadaptionen übertreten werden. Sie schreckt vor sexueller Gewalt ebenso wenig zurück wie vor Traumata. Ich habe durchaus das ein oder andere Mal schlucken müssen, denn der geheime Name mag eine Märchenadaption sein- doch es ist unbedingt für Erwachsene. Nichts daran ist unschuldig oder wattig, wir werden tatsächlich voll in die Geschichte gestoßen und erleben Angst, Verrat, Liebe und Gier (in jeglicher Hinsicht). Und über allem wabert der düstere Nebel des Moors. Wenn ich mir ein Buch backen müsste, wäre es der geheime Name. Das Buch ist sofort in die Top 5 meiner allerliebsten Bücher geschossen und wird dort auch erstmal bleiben. Ich konnte es nicht aus der Hand legen und bin nach mehrmaligem Lesen immer noch restlos begeistert von dieser Farbigkeit. Das schaffen nur wenige Bücher.


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